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Bafin schlägt zu: Binance erhält keine Lizenz für Kryptowährungs-Verwahrung in Deutschland

 





Ein neuer Rückschlag für die weltweit größte Kryptobörse Binance: Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin hat dem Unternehmen nach Informationen von Finance Forward eine Absage erteilt. Dies stellt eine große Herausforderung für Binance dar, da eine Lizenzierung notwendig ist, um in Deutschland zu expandieren und zu werben. Die regulatorischen Anforderungen wurden von Binance offenbar nicht erfüllt.

Der erst seit kurzer Zeit amtierende Deutschland-Chef von Binance, Jonas Jünger, hatte die Aufgabe, die Bafin von der Vergabe einer Lizenz zu überzeugen. In einem Antrittsinterview betonte Jünger die Bedeutung einer solchen Lizenz für den Finanzstandort Deutschland. Allerdings waren die Anforderungen der Bafin letztendlich zu hoch, und das Unternehmen erhielt eine klare Absage.

Binance steht nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern unter Druck. In den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien verlor die Kryptobörse bereits Lizenzen und musste Märkte verlassen. Selbst in Österreich zog Binance seinen Antrag für eine Lizenz zurück. Die Klage der amerikanischen Börsenaufsicht SEC gegen Binance und ihren Gründer Changpeng Zhao, auch bekannt als CZ, belastet die Geschäfte weltweit zusätzlich.

Ohne die erforderliche Kryptoverwahrlizenz darf Binance in Deutschland keine Werbung machen und das Wachstum wird beschränkt. Dennoch zählt Binance bereits jetzt zu den größten Krypto-Apps in Deutschland. Interessierte können die Website und die App weiterhin nutzen, da dies nicht verboten ist. Das Unternehmen hat laut Wirtschaftswoche bereits zwei Millionen Kunden in Deutschland und gehört zu den bekanntesten Marken im Kryptomarkt.

Obwohl die Absage der Bafin ein schwerer Rückschlag ist, gibt Binance die Expansion in Europa nicht auf. Langfristiges Wachstum erfordert jedoch die Möglichkeit, in den jeweiligen Märkten werben zu dürfen. Binance hat bereits Lizenzen in Schweden, Litauen, Polen, Frankreich, Spanien und Italien erhalten und arbeitet weiterhin daran, mit Aufsichtsbehörden weltweit zusammenzuarbeiten. Das Unternehmen konzentriert sich zudem darauf, sein Geschäft im Einklang mit den neuen EU-Vorschriften für Krypto-Assets (MiCA) zu gestalten. MiCA sind Vorgaben der Europäischen Union, die den Kryptohandel regulieren und ab dem 30. Dezember 2024 uneingeschränkt gelten.

Die Absage der Bafin an Binance in Deutschland zeigt, dass die Regulierung des Kryptomarktes immer strenger wird. Die Behörden legen großen Wert auf die Einhaltung von Vorschriften und möchten potenzielle Risiken für Investoren minimieren. Dies kann sich auf die Preisentwicklung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen auswirken. Anleger sollten daher die regulatorischen Entwicklungen genau beobachten und sich bewusst sein, dass negative Nachrichten wie diese Auswirkungen auf den Markt haben können.

In Deutschland hat der Kryptomarkt bisher nur begrenzte Bedeutung. Die Entscheidung der Bafin, Binance keine Kryptoverwahrlizenz zu erteilen, unterstreicht die Herausforderungen und Hindernisse, mit denen Krypto-Unternehmen in Deutschland konfrontiert sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Regulierung in Zukunft entwickeln wird und ob Deutschland seine Position im Cryptomarkt stärken wird.

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